Schloss Lütetsburg:

 

Die Gemeinde Lütetsburg (ostfriesisch-plattdeutsch Lütsbörg) ist Mitglied des Gemeindeverbandes Samtgemeinde Hage im Landkreis Aurich im nördlichen Ostfriesland, und liegt zwischen der Stadt Norden und dem Flecken Hage. Besondere Sehenswürdigkeit des Ortes ist ein Wasserschloss mit angrenzendem Landschaftsgarten.

 

Schloss und Landschaftsgarten:

 

Das Schloss Lütetsburg, namensgebend für die Gemeinde, ist ein Wasserschloss mit Vorburg und bedeutendem Park.

 

Ein außergewöhnliches Gartenkunstwerk stellt der 1790-1813 von Edzard Mauritz Freiherr von Inn- und Knyphausen angelegte Landschaftsgarten dar. Mit 30 ha altem Baumbestand, seltenen Exoten, Rhododendren und Azaleen ist er einer der größten in Norddeutschland.

 

Der Lütetsburger Park zählt zu den wenigen auf dem Kontinent erhaltenen Beispielen des frühromantischen Gartentyps. Der oldenburgische Hofgärtner Julius Friedrich Wilhelm Bosse war hier von 1812 bis 1814 tätig und zeichnete den bedeutsamen Gartenplan. Der Park, für den Wörlitz konzeptionell ein Vorbild bot, zeigt starke Einflüsse aus der chinesischen Gartenkunst, die in den geschlängelten Wasserläufen, Inseln, Brücken und rietgedeckten Gartengebäuden zum Ausdruck kommen.

 

Nordische Kapelle:

 

1802 erfolgte der Bau der Norwegischen Kapelle. Die Inschrift in der Kuppel "Natur und Tugend führen zu Gott" stellt den Glaubenssatz der deutschen Aufklärungstheologie dar. Das ersehnte Ziel war: Hier geboren werden, hier leben, sterben und begraben sein.

 

Fürst Wilhelm Edzard zu Inn- und Knyphausen (1908-1978) betrachtete die alte Gartenanlage - entgegen der damaligen Auffassung anderer Besitzer historischer Gärten - als ein Gartendenkmal und ließ ab 1932 umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchführen. Nach 1945 galt sein Engagement der Beseitigung der Kriegsschäden und dem Wiederaufbau des 1956 durch Brand zerstörten Schlosses. Bis zu seinem Tod schuf Fürst Knyphausen an der Südflanke großzügige Ausgestaltungen und Erweiterungen.